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Kobo Abe


Die Frau in den Dünen

Skurrilles, surrealistisches Werk, Produkt einer fremden Kultur. Die Handlung: ein Mann landet in einem Sandloch mit einer fremden Frau, und kann es nicht mehr verlassen.

Was mich persönlich faszinierte: man liest das Buch und stellt plötzlich fest, dass man ein Leben beobachtet, dem kaum was fehlt. Vor Allem, die Aussenwelt nicht. Der Mann sitzt eigentlich in einem Gefängnis. Und trotzdem entsteht nicht das Gefühl, eingesperrt zu sein: denn man hat eine Aufgabe. Der Sand muss weg.

Ich weiss nicht, wie Kobo Abe es schafft, so eine beschränkte Welt als irgendwie plausiebel und schlussig erscheinen zu lassen. Nachdem man das Buch durchgelesen hat und dann etwas Abstand gewonnen, fragt man sich, wieso dieses Gefühl überhaupt aufgekommen ist.

Ist denn das wirklich das Gefühl, jeden Tag unbedingt etwas tun zu müssen, gebraucht zu werden?

Leonardo da Vinci schrieb am Ende seines Lebens: "Ich habe mein Leben vergeudet". Er, das Universalgenie schlechthin, der so viel geschaffen hat, wie wohl kein anderer Mensch in der uns bekannten Weltgeschichte. Lag es vielleicht daran, dass er am Ende einsam und unverstanden seine Tage fristete?